In Mali wie auch in anderen muslimischen Ländern gilt der Storch als frommer Vogel, der Glück bringt. Muslime nennt man Menschen, die an den Islam glauben. Der Islam ist eine der fünf großen Weltreligionen. Muslime beten fünfmal am Tag, ganz egal wo sie gerade sind. Sie beten also auch bei der Arbeit und ganz unterschiedlich: Manche stehen oder knien und beugen sich so weit nach vorne, dass die Stirn den Boden berührt. Wenn sich Störche in ihre Nester setzen, sieht es auch ein bisschen so aus, als ob sie sich verbeugen. Muslime sehen deswegen darin ein Symbol für das muslimische Gebet.
Mali ist etwa vier Mal so groß wie Deutschland. Über die Hälfte des Landes ist allerdings von Wüste bedeckt, in der kaum Menschen leben. Wenn die Störche im September die Savannen südlich der Sahara erreichen ist die kurze Regenzeit gerade zuende gegangen. Hat es genug geregnet? Nur dann können die Störche viel Futter finden und den Winter gut überstehen.
Die Hauptstadt Bamako liegt am großen Fluss Niger. Der Niger bildet in Mali ein gewaltiges Binnendelta in dem viele Vogelarten aus dem Norden den Winter verbringen. Hier liegen auch viele Reisfelder und für den Storch ist Mali ein sehr wichtiges Überwinterungsland.
Zur Schule gehen hier nur wenige Kinder, obwohl es eigentlich eine Schulpflicht gibt. Die meisten von ihnen müssen schon früh hart arbeiten. In einer Familie gibt es oft viele Geschwister. Das liegt daran, dass in Mali fast jeder Mann mehrere Frauen hat.
Die Frauen bereiten das Essen zu, meist Getreidebrei. Fisch und Fleisch kommt nur wenig auf den Tisch. Männer und Frauen essen getrennt.
Wusstest Du schon, dass …
in Mali die Soße beim Essen besonders wichtig ist? Die Soße soll zeigen, wie sehr eine Frau ihren Mann liebt. Je mehr Sauce auf dem Teller schwimmt, desto größer ist die Liebe der Frau zu ihrem Mann. Deswegen kommt das Thema „Soße“ auch häufig in malischen Fernsehserien vor.